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Wunderschöne Musik aus fernen Kulturwelten
Gelungener Saisonstart beim Kulturverein mit Sedaa

Der Start in die Veranstaltungssaison 2014 im Gewölbekeller unter Schloss Eisenbach hätte für den Kulturverein Lauterbach nicht besser laufen können. Vor ausverkauftem Haus trat mit Sedaa eine Formation auf, die mit großer Spielfreude und hoher Authentizität die wunderschöne Musik ihrer Heimat, nämlich der Mongolei und Persiens, auf mitreißende Weise vermittelte. Martin Krauss begrüßte die vielen Besucher und bedankte sich bei der Familie Riedesel und bei der Burg Post Eisenbach für das gelungene Catering.
Einige aus dem Publikum waren von relativ weit angereist, um Sedaa zu hören, denn die Gruppe hat inzwischen einen ungeheuren Ruf in der Welt der Folklore und Weltmusik. Ihr Programm "Mongolei meets Orient" weitete noch etwas das Spektrum dessen aus, was die hierzulande ohnehin nur selten zu hörenden Bands aus der Mongolei oder Tuva bieten. Freilich gab es die immer wieder auf das Neue faszinierenden Gesangstechniken Ober- und Untertongesang sowie Kehlgesang. Das sind Techniken, die man in Europa von Bulgarischen Frauenchören oder Sardischen Männerchören her ungefähr vergleichbar kennt. Und freilich erklang auch die inzwischen berühmte Pferdekopfgeige mit ihrem charakteristischen sehnsuchtsvollen Ton. Doch Sedaa erfüllte keine Klischees, sondern vermittelte lebendig die immense Kraft und mitreißende Rhythmik zentralasiatischer Volksmusik von hohem Stellenwert.
Die drei mongolischen Musiker von Sedaa haben alle ein Musikstudium absolviert und sind Meister ihrer Fächer. Zu hören war Naraa Naranbaatar auf der Bassgeige, mit Unterton- und Kehlgesang, zudem Nasaa Nasanjargal mit der Morin Khuur (Pferdekopfgeige), ebenfalls Unterton- und Kehlgesang, der zauberhaft klingenden mongolischen Oboe sowie der Dombra, einem Zupfinstrument und schließlich Ganzorig Davaakhuu. Dieser spielte ein mongolisches Hackbrett. Instrumente dieser Gattung gibt es über den ganzen Globus, von China über Zentralasien und den nahen Osten bis zur alpenländischen Musiktradition und der Volksmusik Nord-Amerikas. Die mongloische Variante ist recht groß und bietet mit rund 120 Seiten ein besonders reiches Spektrum.
Zu diesen drei Mongolen gesellte sich bereits vor mehr als 12 Jahren der persische Gitarrist und Percussionist Omid Bahadori, der seine eigene Version des Untertongesangs beitrug.
Die Gesangspassagen der Musik von Sedaa, teilweise ausdauernd quasi a-cappella vorgetragen, gerieten besonders eindrucksvoll. Die erschütternd tiefen Grundtöne mit den kehligen Führungen ergreifender Melodien in Kombination mit dem metallisch anmutenden Flirren der Obertöne berührte die Menschen ganz unmittelbar. Ob bei melancholischen Balladen oder bei feurig-rhythmischen Liedern: Das Publikum hing den Künstlern an den Lippen, ging mit und war so begeistert, dass es die Musiker nach einem ausführlichen Konzert noch drei Mal zurück auf die Bühne klatschte.

Fotos: Krauss