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Engagement mit Professionalität und Herz beeindruckte
Herzlicher Abschied mit allgemeinem Bedauern von Pfarrerin Astrid Stephan

Die evangelische Kirchengemeinden Lauterbach und Heblos verabschiedeten mit einem Gottesdienst und einem Empfang im Gemeindehaus die Pfarrerin der Pfarrstelle II (Paulus-Bezirk) Astrid Stephan, die nach rund acht Jahren Tätigkeit in Lauterbach in ihre Heimatstadt Wiesbaden wechselt, wo sie in Zukunft beim Stadtjugendpfarramt wirken wird. Der Gottesdienst zur Verabschiedung erfeute sich sehr guten Besuchs, bereits das erste Zeichen dafür, dass man die engagierte Seelsorgerin nicht ganz leichten Herzens ziehen ließ.
Astrid Stephan
In der Feier wurde Stephans Arbeit von beiden Kirchenvorständen ausdrücklich gewürdigt. Die Kollegen Karin und Stefan Klaffehn leiteten die Liturgie, Astrid Stephan hielt ihre letzte Predigt in Lauterbach. Nicht zuletzt mit ihren fundierten und dabei viel menschliche Wärme ausstrahlenden Ansprachen hatte sie sich hohe Achtung erworben.
Sie predigte über die Frage, warum manche Menschen an Gott glauben und andere nicht. Die lutherische Auslegung vom Glauben als Gottesgeschenk sei da zwar hilfreich, aber nicht befriedigend für jene, denen Gott fern stünde. Sie Unterschied dann vier Dimensionen des Glaubens, die idealer Weise alle zusammen treffen: die emotionale, die kognitive, die soziale und die spirituelle Dimension. Durch alle diese Bereiche gäbe es Möglichkeiten, zum Glauben zu finden, und sie habe in ihrer Zeit in Lauterbach sehr viel davon gefunden: von der ausgeprägten Hilfsbereitschaft der Menschen bis zur Spiritualität z.B. in Konfirmationsgottesdiensten.
Astrid Stephan wurde nach der Predigt vom Kirchenvorstand offiziell verabschiedet und empfing durch ihre Kollegen den Segen. Der Gottesdienst wurde von der Lauterbacher Jugendkantorei unter Leitung von Claudia Regel sowie von dem Chor „Con Takte“ aus Maar unter der Leitung von Sabine Pöhlmann auf wunderschöne Weise musikalisch ausgeschmückt.
Helmut Totzeck
Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus herrschte trotz gewisser Trauer eine fröhliche und gelöste Stimmung, die sich auch in den Grußworten niederschlug. Der langjährige Kirchenvorstandsvorsitzende Helmut Totzeck würdigte die scheidende Pfarrerin in Vertretung der verreisten Jutta Heß und hob besonders das Teamwork unter den Lauterbacher Pfarrern hervor. Das sei früher nicht immer so gewesen. Er hob zudem die Qualität ihrer Predigten und Ansprachen hervor und bedankte sich für die gemeinsame Zeit.
Karin und Stefan Klaffehn
Stephans Kollegen Karin und Stefan Klaffehn verabschiedeten sich mit einer kurzen Geschichte, welche aufzeigte, dass es im Leben oft wichtiger ist, Spuren in den Herzen der Menschen zu hinterlassen als deutlich sichtbare Zeichen. Solche Spuren habe Astrid Stephan viele hinterlassen, die zwar nicht jeder sehen, aber viele Menschen empfinden könnten. Auch sie bedankten sich für langjährige und erfreuliche Teamarbeit.
Heinrich Schäfer
Für die katholische Kirchengemeinde sprach Pfarrer Heinrich Schäfer, der mit einigen Anektoten zum Beispiel vom Besuch der 750 katholischen Italiener in Lauterbach, der Stephan in 30 Minuten erklären musste, was „evangelisch“ bedeutet, seine Achtung vor der Kollegin zum Ausdruck brachte.
Annedore Radvan
Für das Dekanat Vogelsberg spach Präses Annedore Radvan. Sie hob Stephans Engagement auch auf Dekanatsebene und darüber hinaus hervor, zum Beispiel die Arbeit im Landesausschuss für den evangelischen Kirchentag, für die Jugendkirchentage der EKHN sowie die vielen Vakanz-Vetretungen in der Region.
Horst Henneberg
Für die Stadt Lauterbach übermittelte der stellvertretende Bürgermeister Horst Henneberg die Grüße und würdigte die besondere Stellung eines Pfarrers in seinem Beruf.
Von der Partnergemeinde Bad Liebenwerda sprach Pfarrer Thomas Meißner, der sich an besonders gute Zusammenarbeit erinnerte und an Stephans Fähigkeit, Türen zu öffnen.
Das Team der Kindertagesstätte
Für jahrelange gelungene Kooperation bedankten sich auch die Mitarbeiterinnen der evangelischen Kinderttagesstätte. Frau Edeltraud Knier dankte für Zusammenarbeit mit Professionalität und Herz im Rahmen des Gemeindekreises „Von Frau zu Frau“. Auch Eleonore Pelka von der Gemeindebibliothek und Christa Wachter vom Diakonischen Werk ließen es sich nicht nehmen, herzliche Abschiedsworte an die Pfarrerin zu richten.
Astrid Stephan
Die scheidende Pfarrerin selbst bedankte sich zum Abschluss für alle guten Wünsche, sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Wiesbaden und damit ein Stück zurück zu ihren Wurzeln, was sie sichtlich bewegte. Doch die Wege in die Landeshauptstadt seien gar nicht so weit, wie man oft denke, sie hoffe, mit vielen ihrer Lauterbacher Weggenossen in Kontakt bleiben zu können. Die Kirchengemeinde bestehe jedoch nicht nur aus ihren Pfarrern. Sie rief die Gemeindeglieder auf, das kirchliche Leben selbst mit zu gestalten und damit die beiden derzeit einzigen evangelischen Pfarrer in Lauterbach zu unterstützen.