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Ensemble „Misafir“ mit meditativen Klängen
Konzert in der Spieß-Halle fand gute Resonanz beim Publikum

Das türkische Ensemble „Misafir“ („Der Gast“) gab im Rahmen der Lauterbacher Pfingstmusiktage ein Konzert in der Adolf-Spieß-Halle, das zwar nicht ganz so viel Publikum mobilisierte wie vergleichbare Konzerte in den Vorjahren, aber immer noch recht gut besucht war. Manch einem war der Perkussionist der Gruppe, Murat Coskun, auch schon von früheren Auftritten und einem Workshop für Rahmentrommeln bekannt.
In der Besetzung Annette Maye (Klarinetten), Gürkan Balkan (Ud, Gesang), Muhittin Temel (Kanun), Mehmet Ungan (Saz und Ney) sowie eben Murat Coskun brachte das Ensemble sowohl traditionelle türkische Lieder als auch Eigenkompositionen sowie sakrale Werke zu Gehör. Sehr eingängige Stücke in orientalischer Harmonik, die größtenteils eher meditativen Charakter hatten.
So gab es lange, schwebende Passagen, in denen nur das Kanun (eine Art Hackbrett) und die türkische Laute Ud zu hören waren, in wellenförmiger Melodieführung, die durchaus zum Träumen anregten. Leider kam die etwas steife Konzertatmosphäre in der Spieß-Halle, die allenfalls durchbrochen wird, wenn die Musik richtig fetzig ist und zum Tanzen anregt, dem Konzert weniger zugute. Dennoch lauschte das Publikum hingerissen vor allem ob der wunderbaren technischen Fähigleiten der Musiker. Annette May stellte sich als ausgezeichnete Klarinettistin vor, und besonders das Kanun des Muhittin Temel schuf beeindruckende Klangwelten.
Sehr gut gefielen auch die Eigenkompositionen von Murat Coskun „Anta Omri“ („Du bist mein Leben“) und „Rüzgar“ („Wind“). Die intensive Zusammenwirkung als den Klängen der Saiten und der rhythmisierung durch die variable Rahmentrommeln verfehlten ihre Wirkungen nicht.
Das Ensemble Misafir empfahl sich durch hervorragende Spieklultur und engagierte, dabei lockere Ausstrahlung. Ohne Zugabe ließ das angeregte Publikum die Musiker nicht ziehen.